Jahresabschluss 2021: Bank Thalwil auf Wachstumskurs und mit Investitionen in die Zukunft
Mit einem ausserordentlich hohen Wachstum im Kundengeschäft stieg die Bilanzsumme um 10,73 % auf CHF 1,36 Mrd. an. Daher konnte der Gewinn trotz der beträchtlichen Zukunftsinvestitionen auf hohem Niveau von CHF 3,05 Mio. gehalten werden (- 2.77 % zum Vorjahr).
Um die Ertragsbasis weiter zu diversifizieren, und um die Dienstleistungspalette gemäss den strategischen Vorhaben zu erweitern, hat die Bank Thalwil erstmals in ihrer Geschichte eine Tochtergesellschaft erworben. Seit dem 1. Januar 2022 gehört die Treuhandfirma Deloris AG vollumfänglich der Bank Thalwil; rechtlich bleibt sie eigenständig. Die Mitarbeitenden der Deloris AG werden den Kunden der Bank Thalwil Mehrwerte in den Bereichen Steuerberatung, Finanzplanung, Erbschaft und Nachfolge bieten und die Angebotspalette damit sinnvoll ergänzen. Auch in anderen Bankbereichen wurde erfolgreich gearbeitet. Die Überprüfung und Optimierung des Kreditwesens sowie deutliche Prozessoptimierungen zur Effizienzsteigerung in der Beratung gehören ebenso zu den Neuerungen wie eine innovative Bewirtschaftung des Lieferantenportfolios. Schliesslich gedeiht der Neubau des Hauptsitzes an der Gotthardstrasse plangemäss und wird die Mitarbeitenden ab 2023 in eine neue Arbeitswelt führen.
Geschäftsverlauf im Berichtsjahr und wirtschaftliche Lage der Bank Thalwil
Die Bank Thalwil erwirtschaftete im Berichtsjahr höhere Bruttoerträge und investierte planmässig in Personal und Systeme, um für die Zukunft vorbereitet zu sein. Mit einem ausserordentlich hohen Wachstum im Kundengeschäft konnte die Bilanzsumme um 10,73 % auf CHF 1,36 Mrd. gesteigert werden. Der Gewinn sank um 2,77 % auf CHF 3,05 Mio., das Cost-Income-Ratio steht bei 62,99 %.
Solides Wachstum auf den Ausleihungen
Die Ausleihungen an die Kunden konnten im Berichtsjahr um 6,61 % auf CHF 1,06 Mrd. erhöht werden. Dieses starke Wachstum ist unter anderem auf die mittlerweile etablierte Zusammenarbeit mit Netzwerkpartnern im Bereich der Hypothekarvermittlung zurückzuführen. Die Bank Thalwil verfolgte dabei nach wie vor eine vorsichtige Kreditpolitik, die den besonderen Risiken im aktuellen Marktumfeld zuverlässig Rechnung trägt.
Erfreulicher Kundengeldzufluss
Die Kundengelder haben um 13,87 % bzw. CHF 121,12 Mio. zugenommen und beliefen sich am Jahresende auf CHF 954,56 Mio. Dieser Wachstumsüberhang auf der Passivseite erhöhte den Kundendeckungsgrad um 5,97 Prozentpunkte. Dieser steht per Jahresende bei erfreulichen 93,70 % (Vorjahr 87,73 %). Als weitere wichtige Refinanzierungsquelle und zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken dienen die Pfandbriefdarlehen. Dank einer hervorragenden Liquidität mussten die Pfandbriefdarlehen nur leicht erhöht werden. Trotz der anhaltenden Margenverengung verzichtet die Bank Thalwil bis auf weiteres auf die Einführung von Negativzinsen auf Kundeneinlagen. Die Bank beobachtet jedoch die Entwicklungen weiterhin sehr genau, und es kann nicht ausgeschlossen werden, zukünftig Negativzinsen einführen zu müssen.
Mehrertrag im Zinsengeschäft dank tieferer Zinsaufwände
Auch dieses Jahr konnte durch ein aktives Bilanzstrukturmanagement und das Ausschöpfen von Negativzinsen am Kapitalmarkt eine Zinsaufwandsminderung von knapp 40 % erreicht werden. Trotzdem liess sich der Bruttoerfolg im Zinsengeschäft aufgrund sinkender Margen nicht mehr auf Vorjahresniveau halten. Der Nettoerfolg reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 0,09 Mio. auf CHF 12,38 Mio. (- 0,71 %). Die Bruttozinsmarge reduzierte sich dabei auf 0,94 % (2020: 1,04 %).
Starker Zuwachs in der Vermögensverwaltung
Ein besonders erfreuliches Börsenjahr beflügelte hingegen den Kommissionsertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft, der mit 14,93 % zulegen konnte. Massgebend für diese Ertragssteigerung war das starke Wachstum auf dem Vermögensverwaltungsvolumen, das im Berichtsjahr um knapp 40 % gesteigert werden konnte. Hingegen schlugen sich die Vermittlergebühren aus dem Hypothekargeschäft negativ auf den Kommissionsaufwand nieder. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft verbesserte sich insgesamt auf 2,54 Mio. (+ 1,97 %).
Fulminante Ertragssteigerung auch im Handelsgeschäft
Die Verluste aus dem Vorjahr konnten im Berichtsjahr wettgemacht werden. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 0,40 Mio. auf CHF 0,83 Mio. (+ 91,65 %).
Höhere Bruttoerträge
Der übrige ordentliche Erfolg steuerte im Berichtsjahr 2021 einen soliden Beitrag von CHF 1,93 Mio. zum Bruttoertrag von CHF 17,68 Mio. bei. Dies ist eine erfreuliche Erhöhung von CHF 0,43 Mio. bzw. 2,49 %.
Investitionen in die Zukunft erhöhen den Geschäftsaufwand
Die Bank Thalwil investierte im Berichtsjahr gezielt in Personal und Systeme, um für zukünftige Entwicklungen gewappnet zu sein. Vor allem in den Bereichen Kundenprozesse, IT und Projekte hat die Bank zusätzliches Know-how erworben und in neue Software investiert. Der Kauf der Firma Deloris AG erschliesst der Bank Thalwil ein grosses Potential an neuen Ertragsquellen und stärkt ihre Marktposition. Im Zusammenhang mit dem Neubau am Centralplatz Thalwil will die Bank mit einem neuen Arbeitsplatzmodell die Attraktivität als Arbeitgeberin steigern und lancierte im Berichtsjahr ein mehrjähriges Kulturentwicklungsprogramm. Der Personalaufwand erhöhte sich dadurch um 11,33 % auf CHF 7,00 Mio., der Sachaufwand – getrieben durch die Kosten für Informations- und Kommunikationstechnik – stieg um CHF 0,18 Mio. auf CHF 4,04 Mio. (+ 4,78 %). Der Geschäftsaufwand fiel somit gegenüber dem Vorjahr mit 11,03 Mio. um 8,84 % höher aus.
Leicht tieferer Jahresgewinn
Für Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immateriellen Werten wurden CHF 1,49 Mio. eingesetzt. Es verbleibt ein Geschäftserfolg von CHF 5,15 Mio., was eine leichte Reduktion von CHF 0,26 Mio. bzw. - 4,79 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Den Reserven für allgemeine Bankrisiken konnten CHF 0,70 Mio. zugewiesen werden. Im Steueraufwand sind die ordentlichen und voraussichtlich auf dem Jahresergebnis geschuldeten Steuern enthalten. Nach Abzug der Steuern im Umfang von CHF 1,41 Mio. verbleibt ein Jahresgewinn von CHF 3,05 Mio. (- 2,77 %). Der Verwaltungsrat beantragt die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 9 %. Der gesetzlichen Gewinnreserve sollen CHF 2,73 Mio. zugeführt werden.